Geschichte der Grundschule Westerloh

Die Grundschule im Delbrücker Stadtteil Lippling trägt den Namen „Grundschule Westerloh“ und erinnert so an die ehemals selbstständige Gemeinde Westerloh.

Diese bestand aus den Dörfern Lippling, Schöning und Steinhorst und war nördlicher Bestandteil des Amtes Delbrück. Noch heute kommen die Grundschüler aus Lippling und Schöning und – seit der freien Schulwahl – auch wieder einige aus Steinhorst in die Lipplinger Grundschule.

Schule in Schöning ca. 1960
Schule in Schöning ca. 1960

Eine Geschichte dreier Schulen

Die Geschichte der Grundschule Westerloh ist – genau genommen – die Geschichte dreier Schulen, denn die drei Teilgemeinden hatten über viele Jahre ihre eigenen Unterrichtseinrichtungen. Auskünfte über diese Schulen erhält man am gründlichsten aus den Schulchroniken, zu deren Führung die Schulleiter verpflichtet waren. Am ausführlichsten ist die Lipplinger Schulchronik, die folgendermaßen beginnt:

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren in der Gemeinde Westerloh keine Schulen. Über die Erteilung des Unterrichts bis zu dieser Zeit ist nichts zu erfahren. Im Jahre 1778 gründete der Victor Pape die Schule in Steinhorst.

Diese „älteste Schule“ dieses Bereichs wurde bis 1885 von Schulvikaren als den einzigen Lehrpersonen geführt, ehe dann zum ersten Mal ein weltlicher Lehrer eingestellt wurde. In den 1920-er Jahren wurde diese Schule zu klein und auch baufällig, so dass 1926/27 der heute noch bestehende Schulbau errichtet werden musste, in dem heute der Kindergarten untergebracht ist.

Eine zweite Schule wurde 1802 zwischen Schöning und Lippling im heutigen Gebiet Lauföhre/Sudfeld gegründet und bestand bis 1888. (Erwähnenswert: Noch heute wird das Gebäude der Bewohner des alten Schulhauses an der Lauföhre „Olle Scheole“ genannt.) Diese Schule wurde dann durch zwei Schulen in den beiden Gemeinden ersetzt. 1885 bekam Schöning eine eigene Schule, die 1886 feierlich eingeweiht wurde und bis zur Errichtung eines Neubaus 1960 bestand; dieser Schulbau beherbergt heute noch den Schöninger Kindergarten.

Nach 1888 wurde dann eine Schule in Lippling gebaut, die einen eigenen Lehrer bekam. Diese alte Schule stand etwa an der Stelle der heutigen Grundschule und wurde 1965 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, heute der Altbau der Grundschule Westerloh.

Erweiterung der Mädchenschule und sinkende Schülerzahlen

Knabenschule um 1933

Als 1906 erstmals als zweite Lehrperson eine Lehrerin nach Lippling kam, wurde vorläufig der Saal der benachbarten Wirtschaft Körkemeier als Klassenraum angemietet. 1908 wurde dann mit dem Bau der Mädchenschule auf der anderen Straßenseite begonnen.

Die drei Schulen in den Kirchdörfern machten ähnliche Schicksale durch: Lange Zeit stiegen die Schülerzahlen stetig an und machten bauliche Erweiterungen, manchmal die Nutzung von Fremdräumen und immer Anstellung neuer Lehrer, die zum großen Teil von den Gemeinden zu bezahlen waren, notwendig. Die beiden Weltkriege und wirtschaftliche Rezessionen ließen die Schülerzahlen mitunter auch stark sinken.

 

Den bedeutendsten Einschnitt für die Westerloher Schulen brachte allerdings die Schulreform des Jahres 1968. Mit dem Abschluss des 2. Kurzschuljahres 1969 verließen die letzten Hauptschüler die Lipplinger Schule. In diesem Jahr ging auch Josef Suren, der seit der Nachkriegszeit Hauptlehrer war, in den Ruhestand. Vielen älteren Bürgern wird er noch in guter Erinnerung sein, denn in seiner Dienstwohnung im alten Schulgebäude nahm er auch die Funktion des Standesbeamten wahr und hat viele Lipplinger Ehepaare getraut. Es wird erzählt, dass die Trauungen in seinem Wohnzimmer mit den mitgebrachten Getränken „feierlich umrahmt wurden“.

Die Entwicklung zur Grundschule

Mit der Schulreform wurden die beiden Schulen in Schöning und Steinhorst aufgelöst und deren Grundschüler in die Lipplinger Schule eingegliedert. Leiter der Grundschule Westerloh wurde der Steinhorster Rektor Willi Osiewacz, der bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1983 an der Spitze der Schule stand.

Die ursprüngliche Idee, in Lippling eine Hauptschule für die Gemeinden Ostenland, Westenholz und Westerloh einzurichten, wurde fallen gelassen: Die Hauptschulen wurden in die Randgemeinden gelegt, Lippling erhielt dafür eine Sonderschule (später Förderschule), die mit der Grundschule in freundschaftlicher und kooperativer Nachbarschaft existierte. In den Schulgebäuden in Schöning und Steinhorst wurden Kindergärten eingerichtet.

Altes Schulgebäude 1983
 

Neue Baumaßnahmen und Erweiterungen der Schulgebäude

Nachfolger von Willi Osiewacz als Schulleiter wurde im Jahr 1983 Heribert Schüßler aus Paderborn-Elsen, der die Schule bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 leitete (Anmerkung d. R.: Herr Schüßler ist der Schule nach wie vor sehr verbunden. Unter anderem bringt er als diplomierter Stadtführer den Kindern im 4. Schuljahr das Paderborner Land nahe. Auch beim Projekt „Afrika“ hat er sich mit einem interessanten Vortrag eingebracht. Und er hat die hier vorliegenden Informationen und Bilder zur Geschichte unserer Schule zusammengetragen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei ihm bedanken.)

Als 1994 die Grundschule im Stadtteil Ostenland durch einen Neubau vergrößert wurde, die Lipplinger Schule aber durch den starken Zuwachs der Schülerzahlen aus den Nähten platzte, beschloss der Rat der Stadt Delbrück, die Schulbezirksgrenzen zu ändern und die Schülerinnen und Schüler aus Steinhorst der Grundschule Ostenland zuzuschlagen. Damit ging eine lange Tradition zu Ende. Erst seit der Auflösung von Schulbezirksgrenzen und der Freistellung des Elternwillens im Jahr 2009 besuchen wieder Schülerinnen und Schüler aus Steinhorst die Grundschule Westerloh.

Das Anwachsen der Schülerzahlen machte auch in Lippling Baumaßnahmen notwendig: Seit März 1996 wurde an einem Neubau als Anbau gearbeitet, dem 1997 eine Auskernung und gründliche Sanierung des Altbaus folgte.

Seitdem stellt sich die Grundschule Westerloh in dem attraktiven und freundlichen Zustand dar, der die schulische Heimat für die Grundschüler aus Lippling, Schöning und Steinhorst ist.

Enwicklung ab dem Jahr 2000

Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 ist die Grundschule Westerloh für den gesamten Bereich der Stadt Delbrück (8 Grundschulen) auch die Regelschule, in der Kinder mit Behinderung zusammen mit Kindern ohne Behinderung integrativ unterrichtet werden. Die Arbeit der Grundschullehrerinnen und -lehrer wird im „Gemeinsamen Unterricht“ durch sonderpädagogische Lehrkräfte unterstützt.

Ab Februar 2013 übernahm dann Herr Tuschen die Leitung der Grundschule Westerloh.
Während seiner Amtszeit fanden verschiedene bauliche und pädagogische Veränderungen statt: Seit dem 29.04.1999 gibt es an unserer Schule den Elternverein „Betreuungsverein der Kath. Grundschule Westerloh e.V.“ mit dem Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Unsere Schulkinder werden dort nach Schulschluss bis ca. 14.00 Uhr betreut.

Anfang des Jahres 2008 bekam Lippling eine öffentliche Bücherei. Als Raum stellte die Grundschule Westerloh ihre Aula zur Verfügung. Dafür konnten aber auch alle Lehrer und Schüler den gesamten Vormittag lang diesen Raum für alle möglichen Aktivitäten nutzen.

2008/2009 entsteht der Bau einer neuen Zweifach-Turnhalle mit Kletterwand. Jetzt ist für beide Schulen Förderschule und Grundschule der volle Umfang des Sportunterrichts gewährleistet. Zum Gelingen der neuen Turnhalle hat Frau Pannenberg (Breitensportwartin beim FC Westerloh) maßgeblich beigetragen.
Eine Aktion des deutschen Fußballbundes bescherte Lippling Anfang des Jahres 2009 ein neues Mini-Spielfeld. Der alte Tennisplatz wurde zu einem neuen ansprechenden Fußballplatz mit Kunstrasen umgebaut. Jedes Jahr führt Herr Nölkensmeier (1. Vorsitzender des FC Westerloh) ein Fußballturnier mit unseren Grundschülern durch.

2011 wird dann der Schulhof, der dringend saniert werden musste, neu gestaltet. Jetzt hat die Grundschule eine „grüne Bühne“, die bei vielerlei Anlässen genutzt werden kann.

Im Oktober 2012 gründete sich der Elternverein Löwenzahn e.V. mit dem Ziel, an der katholischen Grundschule Westerloh in Delbrück-Lippling eine Offene Ganztagsgrundschule einzurichten. Mit dem Schulbeginn 2013/2014 öffnete die OGS ihren Betrieb und bietet seitdem schulbegleitende sowie spielerische Betreuung und Förderung durch ein qualifiziertes Fachpersonal bis ca. 16.00 Uhr.

Ab Februar 2015 übernahm Markus Kremer für eine kurze Zeit die kommissarische Leitung der Grundschule Westerloh.
Seit Mai 2015 leitet nun Heike Rebbert die Kath. Grundschule Westerloh.

Unsere Schulleiter und Schulleiterinnen

Willi Osiewacz, Schulleiter 1969-1982
Willi Osiewacz, Schulleiter 1969-1982
Heribert Schüßler, Schulleiter 1983-2003
Heribert Schüßler, Schulleiter 1983-2003
Hans-Dieter Tuschen, Schulleiter 2003-2015
Hans-Dieter Tuschen, Schulleiter 2003-2015
Heike Rebbert, Schulleitung ab Mai 2015
Heike Rebbert, Schulleitung ab Mai 2015
 

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Katholische Grundschule Westerloh

Zur alten Kapelle 25
33129 Delbrück

05250 979-820
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Schulleitung Frau Heike Rebbert
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